Drei deutsche Mörder
Aufzeichnung über die Banalität des Bösen
Josef Klehr - er brachte viele Opfer persönlich um, mit Phenol-Spritzen ins Herz.
Für seinen Film "Lagerstraße Auschwitz" hat Ebbo Demant im Jahr 1978 die Auschwitz- Mörder Oswald Kaduk, Josef Erber und Josef Klehr befragt. Nicht verwendetes Material stellte er für diese Dokumentation neu zusammen.
Die Gespräche mit den Tätern - es sind die einzigen gefilmten Täterprotokolle mit Verurteilten der Frankfurter Auschwitzprozesse - dauerten mehrere Stunden. Von diesem historischen Material fand in "Lagerstraße Auschwitz" nur ein geringer Teil Verwendung. Demant hat die gesamten Gesprächsaufzeichnungen jetzt noch einmal neu gesichtet und daraus eine Dokumentation gemacht, die Auschwitz aus der Sicht der Täter zeigt, ein Protokoll über die Banalität des Bösen.
Oswald Kaduk, nach Feststellung des Frankfurter Gerichts "einer der grausamsten, brutalsten und ordinärsten SS-Männer im KZ-Ausschwitz", war SS-Rapportführer. Er wurde 1965 wegen zehnfachen Mordes und mindestens tausendfachen gemeinschaftlichen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. 1989 wurde er aus der hessischen Vollzugsanstalt Schwalmstadt wegen Haftunfähigkeit entlassen. 1997 ist er als betagter Rentner 91-jährig verstorben.
Josef Klehr, gelernter Tischler, war seit 1941 als SS-Sanitäter in Auschwitz. Er brachte viele Opfer mit Phenol-Spritzen ins Herz persönlich um. Wegen Mordes in 475 Fällen und Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in 1980 Fällen wurde er 1965 zu lebenslanger Haft verurteilt. 1988 wurde er entlassen und verstarb im gleichen Jahr.
Josef Erber, gelernter Textilarbeiter, war als SS-Oberscharführer seit 1940 in Auschwitz. Er gehörte zur Politischen Abteilung, der Lager-Gestapo, und war Leiter der "Aufnahme", das hieß, dass er das Eintreffen der Züge auf der Rampe kontrollierte, Zahlen registrierte und bei den Selektionen dabei war. 1962 verhaftet, wurde er 1966 wegen gemeinschaftlichen Mordes in 70 Fällen zu lebenslanger Haft verurteilt.Er wurde 1986 entlassen und verstarb ein Jahr später, 90-jährig, als Rentner.
Dieser Film ist auch gedacht als ein Beitrag zur aktuellen Diskussion um die Walser-Rede. Die Worte von Ignatz Bubis in seiner Antwort auf Walser:
"Das Geheimnis der Erlösung ist die Erinnerung... Wir sind es den Opfern der Shoah schuldig, ihrer nicht zu vergessen! Wer diese Opfer vergisst, tötet sie noch einmal" - waren für den Autor Ebbo Demant der Anlass, diesen Film zu machen.
die wiederholungen laufen auf EinsExtra
termine: 30.1
14.05-14.48 EinsExtra
Drei deutsche Mörder
Aufzeichnung über die Banalität des
20.15-21.00 EinsExtra
Drei deutsche Mörder
31.1
06.15-07.00 EinsExtra
Drei deutsche Mörder
1.2
02.00-02.44 EinsExtra
Drei deutsche Mörder
ist wirklich empfehlenswert.
