Spoizer pleite!

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Re: Spoizer pleite!

Beitragvon Happelche » 14.01.2009, 11:11

Nun ist es wohl wirllich soweit:

DARMSTADT. Bis der SV Darmstadt 98 das nächste Spiel in der Fußball-Regionalliga bestreitet, sind es noch gut sechs Wochen. Bis dahin jedoch dürfte klar sein, ob der Verein noch eine Zukunft hat – oder das Insolvenzverfahren eröffnet werden muss.

„Uns fehlen noch 400.000 Euro, um den Insolvenzantrag zurücknehmen zu können“, nennt Präsident Hans Kessler nun erstmals seit der Mitgliederversammlung Ende September 2008 eine konkrete Summe. Nachforderungen an Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen hatten das Präsidium im März 2008 dazu gezwungen, Insolvenzantrag zu stellen.

Die ursprünglich geforderte Nachzahlung konnte mittlerweile zwar durch Verhandlungen von 1,1 Millionen Euro auf etwa 920 000 reduziert werden. Doch da nach wie vor auch noch Alt-Verbindlichkeiten zu tilgen sind, ist nach jetzigem Stand nicht klar, ob der SV 98 langfristig wirtschaftlich gesichert ist. „Und das ist die Voraussetzung, um den Insolvenzantrag zurückzuziehen“, sagt Kessler.

Trotz der großen Sympathiewelle, den Spendenaktionen und Benefizverstaltungen im vergangenen Jahr – sie brachten etwa 625.000 Euro ein – bezifferte Kessler auf der Mitgliederversammlung die Summe, die noch zur Rettung fehlen würde, auf 870.000 Euro. Nach Auffassung des Präsidiums sollten dafür die „Ehemals Handelnden“, also die Präsidiumsmitglieder, die während des überprüften Zeitraums (2003 bis 2007) in der Verantwortung standen, aufkommen. „Mit den Ehemals Handelnden haben wir mittlerweile weitgehend Einverständnis erzielt. Zumindest mit den Ehrenamtlichen“, sagt Kessler.

Angeblich rund 250.000 Euro sind die „Ehemals Handelnden“ bereit aufzubringen, um zur Rettung des Vereins beizutragen. Dazu der frühere Präsident Walter Grimm: „Wir wollen einen angemessenen Beitrag leisten. Aber die Fronten sind mittlerweile ziemlich verhärtet. Die Korrespondenz unserer Anwälte ist zum Erliegen gekommen.“

Grimm verdeutlicht dabei auch, dass die „Ehemals Handelnden“ dem Verein helfen wollen – sich aber als Gruppe verstehen, zu der auch der damalige Präsidiumsberater Uwe Wiesinger zählt. Wiesinger wiederum spielt für Kessler eine gesonderte Rolle: „Er hat bislang keinen liquiditätswirksamen Beitrag geleistet.“

Wiesinger, dessen bis 2010 datierter Beratervertrag mit dem SV 98 im Oktober 2007 von Kessler gekündigt wurde, hat gegenüber dem Traditionsverein noch eine Rechnung über rund 50.000 Euro offen, zudem stehen ihm laut Vertrag noch weitere rund 100.000 Euro zu. Möglicherweise wäre der frühere Präsidiumsberater bereit, zumindest auf einen Teil zu verzichten. Allerdings würde er wohl kaum selbst einen finanziellen Beitrag leisten.

Wiesinger: „Die Thematik über die Öffentlichkeit auszutragen ist nicht meine Entscheidung. Zu gegebener Zeit werde ich mich dazu ausführlich äußern. Die Einschätzung von Herrn Kessler werde ich jetzt nicht kommentieren.“

Neben den rund 250.000 Euro der „Ehemals Handelnden “ rechnet der SV 98 mit etwa 300.000 Euro aus dem Verkauf der vereinseigenen Gaststätte („Amato“) , für die laut Kessler zwei konkrete Angebote vorliegen. „Aber es fehlen damit noch immer rund 400.000 Euro. Erst wenn die da sind, können wir den Antrag zurückziehen“, lautet die Einschätzung des Präsidenten. Welche Gönner oder Sponsoren für den noch fehlenden Betrag aufkommen könnten, steht momentan in den Sternen.

Da aber nun die Vorbereitungen für die nächste Saison beginnen und Sponsoren (ob bereits existente oder mögliche neue) wissen wollen, wie es weitergeht, besteht Handlungsbedarf. Kessler: „Wir werden uns auf der nächsten Präsidiumssitzung am 19. Januar mit der Frage befassen: Sehen wir eine faire Chance, das Geld noch zu bekommen – oder nicht.“

Auch Walter Grimm ist als Ehrenpräsident zu dieser richtungsweisenden Sitzung eingeladen und wird auch daran teilnehmen. Vielleicht ist dies die letzte Chance, einen Weg zu finden, um die Insolvenz abzuwenden. Sollte das Verfahren eröffnet werden, stünde die Regionalligamannschaft des SV 98 automatisch als Absteiger in die Hessenliga fest.

Jan Markus Plathner, der vom Gericht als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt ist, würde dann das Verfahren abwickeln und anstelle des Präsidiums die Geschäfte des SV 98 führen. Vereinfacht ausgedrückt: Die Gläubiger würden, soweit möglich, befriedigt, der Verein wäre danach entschuldet.

Die durch die Benefizveranstaltungen zusammengekommenen Gelder, die auf einem Treuhandkonto liegen, werden dazu nicht verwendet, sondern stünden dem neu zu gründenden Verein zur Verfügung. Den „Negativfall“ will das Präsidium um Hans Kessler aber abwenden. „Wir wollen den Verein entschulden, ohne das Verfahren zu eröffnen“, stellt Kessler klar und fügt an: „Sollte die Rettung scheitern, stehe ich nicht mehr als Präsident zur Verfügung.“

Quelle: DE
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Re: Spoizer pleite!

Beitragvon Bimbel » 14.01.2009, 17:28

Warum darf der Verein bei Insolvenz eigentlich wieder in der Hessenliga anfangen?
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Re: Spoizer pleite!

Beitragvon Happelche » 14.01.2009, 21:15

Sie fangen dann in der Gruppenliga an, weil dort ihre 2. kickt
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Re: Spoizer pleite!

Beitragvon Keeder » 14.01.2009, 22:07

sowas aber auch diesen verein braucht keiner also weg mit denen von der bildfläche
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Re: Spoizer pleite!

Beitragvon Milde » 15.01.2009, 01:37

Komischer Grund wegen der zweiten Mannschaft. Ist denn die 1.Mannschaft Insolvenz oder der Gesamtverein...
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Re: Spoizer pleite!

Beitragvon Bimbel » 15.01.2009, 09:12

Milde hat geschrieben:Komischer Grund wegen der zweiten Mannschaft. Ist denn die 1.Mannschaft Insolvenz oder der Gesamtverein...


Eben. Das ist auch mein Denkansatz. Die U23 ist doch genauso Teil des Vereins wieder der Rest - im Prinzip müsste das auch die anderen Abteilungen treffen. Oder hat der SV 98 Darmstadt seine "Profis" ausgelagert?
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Re: Spoizer pleite!

Beitragvon Keeder » 15.01.2009, 10:25

Bei denen wäre doch alles möglich
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Re: Spoizer pleite!

Beitragvon Happelche » 23.01.2009, 13:00

Neues aus den DE:

WELCHE MANNSCHAFT hätte ähnliche Zugkraft wie Bayern München, die durch ein Benefizspiel 250 000 Euro in die klamme Kasse des SV Darmstadt 98 spülen könnte? (Archivfoto: Volker Dziemballa)



Ein weiteres Benefizspiel gegen einen zugkräftigen Gegner sowie einen Regionalliga-Rekord – dies sind die beiden „Neuigkeiten“, mit denen der SV Darmstadt 98 neben bereits seit Monaten laufenden Rettungsversuchen hofft, die Insolvenz abwenden zu können. Doch dabei handelt es sich (noch nicht) um präzise Maßnahmen, die Präsident Hans Kessler am Mittwoch vorstellen konnte. Sondern nur um weitere Mosaiksteinchen neben Verhandlungen mit Gläubigern oder Gesprächen mit Sponsoren und Gönnern.

Bis Mitte Februar gibt sich das Darmstädter Präsidium Zeit, um die noch fehlenden 400 000 Euro aufzutreiben, um den Insolvenzantrag zurückziehen zu können. Bis dahin muss dieses Geld zwar nicht auf dem Tisch liegen. Kessler: „Wir brauchen aber belastbare Vereinbarungen.“ Also unterschriebene Verträge oder konkrete Daten zu noch ausstehenden Aktionen (wie beispielsweise einem Benefizspiel).

Bevor Kessler die „finalen Rettungsbemühungen“ vorstellte, präzisierte er das Zahlenwerk, mit dem sich das Präsidium als Konsequenz aus den Ermittlungen der Finanzbehörden seit Ende 2007 herumschlägt. Und im März 2008 dazu führten, dass der Insolvenzantrag gestellt wurde. 900 000 Euro Nachforderungen (Steuern, Sozialversicherung, Berufsgenossenschaft); etwa 300 000 Euro Verfahrenskosten; 150 000 Euro gingen durch den Wegfall der Gemeinnützigkeit und nicht bewilligter Fördergelder verloren; 80 000 Euro Mehrkosten durch Anpassung der Spielerverträge und dadurch anfallende Personalnebenkosten; 250 000 Euro Unterdeckung des Etats der Saison 2007/08.

Macht als Gesamtsumme etwa 1,6 Millionen Euro. Abzüglich der 650 000 Euro, die die Benefizaktionen im vergangenen Jahr einbrachten, bleibt ein Fehlbetrag von etwa 900 000 Euro, den Kessler auf der Mitgliederversammlung Ende September 2008 den Mitgliedern nannte. Hinzu kommen langfristige Verbindlichkeiten von rund 800 000 Euro (Kredit Kunstrasenplätze, Kredite bei der Stadt und Privatpersonen), die bedient werden müssen.

Entscheidend für die Rücknahme des Insolvenzantrags sind nicht die langfristigen Kredite, sondern die kurzfristigen Verbindlichkeiten von 900 000 Euro. „Wir sind positiv gestimmt, das auch noch zusammen zu bekommen“, fasst Kessler die Stimmungslage nach der Präsidiumssitzung am Montag zusammen.

Durch die Zusage der Ehemals Handelnden, also der früheren Präsidiumsmitglieder, 250 000 Euro beizusteuern sowie den angestrebten Verkauf der Vereinsgaststätte (knapp 300 000 Euro) fehlen noch 400 000. Weitere Gespräche mit Sponsoren, Werbepartnern und Gläubigern (wie seit fast einem Jahr) dürften kaum diese Summe bringen. Also wirft der Verein den vielleicht letzten Rettungsring.

Real Madrid oder der FC Barcelona werden kaum zu einem Benefizspiel nach Darmstadt kommen. Bayern München, Deutschlands mit Abstand zugkräftigste Mannschaft, war schon da (das brachte bei ausverkauftem Stadion 250 000 Euro). Wer also könnte das Stadion nochmals füllen? Der SV 98 ist in Gesprächen.
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Re: Spoizer pleite!

Beitragvon labbadia98 » 23.01.2009, 18:37

Wie wäre es mit dem VfL Wolfsburg? :evil:
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Re: Spoizer pleite!

Beitragvon Bimbel » 23.01.2009, 18:50

Und was willst du da für die Eintrittskarte nehmen? Also wenn die mit zwei Bussen kommen (Ich meine jetzt VW 9 Mann ;) ), dann kannst du ja ausrechnen, wie viel man nehmen sollte, um 400k EUR zusammen zu kriegen :mrgreen:
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