Es wäre mehr drin gewesen
Griesheim spielt 1:1 gegen den FC Alsbach
Alle Jahre wieder: Immer, wenn Viktoria Griesheim gegen den FC Alsbach spielt, kochen die Gemüter hoch. Es ist eben ein echtes Derby, was man sowohl an der Spielweise der Mannschaften, als auch am Verhalten der Zuschauer, Jahr für Jahr merkt. Am Ende hieß es diesmal 1:1, was bedeutet, dass Griesheim sich weiter im Mittelfeld befindet, und Alsbach weiterhin auf Platz vier ein Punkt hinter Platz drei, welcher Relegation bedeutet.
Die Alsbacher hatten den besseren Start: bereits nach fünf Minuten wurden die Alsbacher gleich zweimal gefährlich, doch Torwart Pauer parierte jeweils stark. Alsbach war die gesamte erste halbe Stunde zwar etwas überlegen, man hatte aber nicht unbedingt das Gefühl, ein Tor läge in der Luft. Nach zwanzig Minuten dann die erste Chance für Griesheim durch Belinga, sonst war am Anfang wenig von Seitels Truppe zu sehen. Nach 26 Minuten war es passiert, Flanke Alsbach von rechts, Pauer rutscht der nasse Ball durch die Hände, und Lerch muss nur noch einschieben, auch Christian Frisch konnte den Ball nicht mehr retten. Danach wachte Griesheim langsam auf. Zuerst wird Belinga unsanft zu Fall gebracht frei auf das Tor zulaufend, Schiedsrichter Mürell zeigt noch weiterspielen an, zwei Minuten später fällt Belinga wieder, diesmal im Strafraum, und diesmal pfeift der Schiri überraschenderweise Foul. Peter Seitel war es egal, er schob den Ball nach knappen 40 Minuten zum etwas schmeichelhaften 1:1 unhaltbar in die Maschen. So blieb es dann auch bis zum Halbzeitpfiff.
In der zweiten Halbzeit dann ein umgedrehtes Bild. Griesheim überlegen, Alsbach dagegen anscheinend etwas lustlos. In der 56.Minute dann die Chance für Griesheim, aber Peter Seitel übersieht den völlig freien Thorsten Helfmann und versucht es auf eigene Faust, was leider nicht von Erfolg gekrönt wird. Aber auch danach spielt sich das Spiel eher in der Spielhälfte der Gäste ab, aber richtig dicke Chancen kommen nicht heraus. Ein großes Problem des deutschen Fußballs wird Mitte der zweiten Halbzeit deutlich: Eckball Griesheim und eine strittige Szene im Strafraum. Der Schiedsrichter zeigt weiterspielen an, und obwohl sich der Ball noch im Fünfmeterraum (!) befindet, diskutieren die Spieler beider Teams mit dem Schiedsrichter, während das Spiel läuft. Nichtsdestotrotz der Spielstand inzwischen verdient. In der Schlussphase Griesheim dann weiterhin besser, allerdings ohne hundertprozentige Torchance. Die aufregendsten Momente waren am Ende die rote Karte für Fatih Dilek nach einer Tätlichkeit gegen den Griesheimer Schlussmann, die hoffentlich eine lange Sperre nach sich zieht, und zwei vermeintliche weitere potentielle Elfmeter für Griesheim, einmal wegen Handspiels, und einer wegen Foul an Salvatore Bari, die der Schiedsrichter allerdings, womöglich in Erinnerung an den fragwürdigen Elfer in Halbzeit eins, nicht pfiff. Dann war Schluss, das Ergebnis ging in Ordnung, auch wenn für Griesheim am Ende sogar mehr drin war.
Seitel meinte nach dem Spiel:„Auf Grund der 2.Halbzeit haben wir uns den Punkt verdient, wenn man eben nicht 90 Minuten Vollgas gibt hat man keine Chance in dieser Liga, ein Spiel zu gewinnen. Insgesamt ist das Unentschieden im Nachhinein verdient, auch wenn der Ausgleich zum Zeitpunkt des Tores unverdient war, so haben wir uns doch den Punkt in der zweiten Halbzeit erarbeitet. Es war leider mal wieder keiner auf dem Feld, der sich so sehr bewiesen hat dass ich jetzt sagen müsste, ‚der spielt jetzt auf jeden Fall im nächsten Spiel.‘ Ich denke es war kein Zufall dass Belinga den Elfmeter herausgeholt hat, der hat sich sehr ins Zeug gelegt.“ Auf die Frage, ob der Elfmeter gerechtfertigt war: „ Ich glaube man muss ihn nicht pfeifen, aber hinterher waren auch andere Szenen wo manch ein Referee auf Strafstoß entschieden hätte. Wie gesagt, dass Ergebnis geht in Ordnung.“
Das nächste Spiel bestreitet der Sportclub nächste Woche in Jügesheim. Der TGM SV Jügesheim befindet sich zurzeit auf dem elften Tabellenplatz, die Zuschauer erwartet also nächsten Sonntag einmal mehr ein spannendes Spiel.
Griesheim: Pauer – Palla, Bischoff, Windeck, Frisch – Allmann (45. Domta Noumsi), Dickler (79. Kwiaton), Lücke (45. Helfmann), Seitel, Belinga, – Bari
Tore: 0:1 Lerch (26.) 1:1 Seitel (39. FE)
Schiedsrichter: Mürell (Hausen, wirkte oft etwas überfordert)
Zuschauer: 100
Chancen: Griesheim 4 – Alsbach 3
Gelb: Griesheim 2 (Seitel, Windeck) – Alsbach 2 (Horst, Klaus)
Rot: Fatih Dilek (79. Tätlichkeit)
Am 22. Oktober 2007 um 17:25 Uhr
Überragend sei das Spiel nicht gewesen, meinte Griesheims Sprecher Erwin Erb. Wobei Alsbach allerdings mit mehr Engagement und Spritzigkeit in Spiel ging. Stephan Lerch (26.) brachte die Gäste dann auch verdient in Führung. Nachdem Christian Klaus Gabriel Belinga Belinga, Griesheims auffälligsten Aktivposten, von den Beinen geholt hatte, verwandelte Viktoria-Spielertrainer Peter Seitel den fälligen Foulelfmeter zum Ausgleich. In der zweiten Spielhälfte taten die Gastgeber mehr für die Offensive, Tore sollten jedoch keine mehr fallen. Fatih Dilek (77.) sah nach einem Schlag ins Gesicht von Griesheims Torwart Pauer die Rote Karte.
Viktoria Griesheim: Pauer – Palla, Windeck, Frisch, Bischoff – Dickler (80. Kwiaton), Lücke (46. Domta-Noumsi), Seitel, Belinga Belinga, Allmann (46. Helfmann) – Bari.
FC Alsbach: Pavlovic – Klaus, Dehoust (88. Huy), Seitz, T. Dillmann – Wolf, Lerch, Wendel (57. M. Dillmann), Horst – Dilek, Caylak (68. Bick).
Schiedsrichter: Mürell (Hausen). Tore: 0:1 Lerch (26.), 1:1 Seitel (38., Foulelfmeter). Rote Karte: Dilek (77.). Zuschauer: 200.
((müm))