Viktoria Griesheim – Nachrichten

Auf Regen folgt Sonnenschein. Dies beschreibt das Derby SG Dornheim vs. Viktoria Griesheim am vergangenen Sonntag – allerdings nur das Wetter betreffend, nicht das Spiel der Griesheimer. Denn es waren die Dornheimer, die nach dem Abpfiff mit hängenden Köpfen im Gras saßen.
Der Sportclub begann das Spiel mit lediglich 2 Spielern auf der Ersatzbank, die Mannschaft stellte sich also quasi von alleine auf. Dies war dem Spiel jedoch nicht anzumerken, bereits nach fünf gespielten Minuten war Griesheims Spielertrainer Peter Seitel in der Lage, sich den Ball im Mittelfeld zu erobern und von der vorrückenden Dornheimer Abwehr recht unbehelligt zum 16m-Raum vorzudringen. Beim Schuss ließ er Dornheims Torwart Halt keine Chance – die Griesheimer Führung war unter Dach und Fach. Die Aufregung vor Dornheims Tor sollte auch zunächst nicht abebben. Erst setzte Seitel seinen Kapitän Heiko Dickler schön in Szene, dieser wurde jedoch innerhalb des 16ers folgenlos zu Fall gebracht, dann war es erneut Dickler, der dieses Mal den Ball im Netz versenkte, der Linienrichter hatte jedoch die Fahne zum Abseits gehoben; eine falsche Entscheidung. In der 14. Spielminute nahm sich Steffen Kühn ein Herz und donnerte einen Abpraller aus der Dornheimer Hintermannschaft aus gut 35m an die Latte. So reihten sich die Griesheimer Chancen, es dauerte bis zur 40. Minute, bis etwas zählbares herauskam. Seitel bediente Patrick Stumpf, dieser schoss aus spitzem Winkel auf das Tor, der Ball wäre wohl ins Aus gegangen, wenn da nicht der Dornheimer Krasniqi gewesen wäre und den Ball unhaltbar ins eigene Tor abgefälscht hätte. Die Dorheimer hatten in der ersten Hälfte den Spielern des Sportclubs nichts entgegenzusetzen und konnten dankbar sein, nicht noch höher zurückliegen zu müssen.
Ein etwas anderes Bild zeigte sich nach dem Wiederanpfiff. In der 52. Minute erhielt Felix Kalbfleisch die gelb-rote Karte und sorgte somit für eine personelle Überlegenheit der Dornheimer, zumindest, was die Spieleranzahl anging. Nur zwei Minuten später schaffte es Hakan Karaaytu, einen Treffer zu erzielen, Griesheims Schlussmann Michael Pauer, zuvor 433 Minuten ohne Gegentor, war chancenlos. In der Folgezeit hatte Dornheim etwas mehr Spielanteile, schaffte es aber nicht, an den taktisch sehr gut stehenden Griesheimern vorbeizukommen. Im Gegenteil, die Griesheimer hatten trotz Unterzahl noch ihre Möglichkeiten. Zum Beispiel, als Stumpf in der 73. Minute erneut die Latte traf, oder, als Sven Dexler sich schön auf der linken Seite durchsetzte und auf Stumpf flankte, der den Ball nur knapp am Tor vorbeibugsierte. Die letzte Chance des Spiels hatte Steffen Kühn, als er nach einem schönen Solo aus kurzer Entfernung an dem Dornheimer Torwart scheiterte.
Abschließend bleibt die Beobachtung, dass der Griesheimer Sieg vollkommen in Ordnung ging und Dornheim dankbar sein kann, in der ersten Hälfte nicht noch mehr „unter die Räder“ gekommen zu sein. „Es war eines unserer schwächeren Spiele in dieser Saison“, urteilte Dornheims Sprecher Günter Voll. Vollkommen zufrieden zeigte sich dagegen Peter Seitel, der die taktische und kämpferische Leistung seiner Mannschaft lobte.
Bereits am kommenden Freitag findet das letzte Spiel der Landesliga Süd für die Griesheimer statt. Hier begrüßt man die U23 der Offenbacher Kickers, die bereits den Aufstieg in die Hessenliga geschafft haben. Peter Seitel gab das Ziel aus, den 7. Platz zu verteidigen, wofür ein Unentschieden ausreichend wäre. „Dass wir personell auf den letzten Löchern pfeifen, hat man ja in Dornheim spätestens in Unterzahl gemerkt.“, so Seitel. Fraglich ist der Einsatz von Stumpf, dafür dürfte Rene Behmüller wieder zur Verfügung stehen. Dies alles entscheidet sich aber im Abschlusstraining am Mittwoch. Anstoß im Stadion am Hegelsberg ist um 19 Uhr.

Viktoria Griesheim: Pauer, Palla (46. Windeck), J. Kalbfleisch, Seitel, Frisch (78. Dexler), Kühn, Dickler, F. Kalbfleisch, Pires da Costa, Stumpf, Kwiaton

SG Dornheim: Halt, Hauck, Schmitz, Krasniqi (60. Fähnrich), von Nida, Hesse, Deusser, Kienz, Karaaytu, Schmidt, Bilmez (50. Cucculliu)

Karten: Griesheim gelb: Kühn, gelb-rot: F. Kalbfleisch (52.); Dornheim 0

Tore: 0:1 Seitel (5.), 0:2 Eigentor Krasniqi (40.), 1:2 Karaaytu (54.)

Schiedsrichter: Foltyn (Wiesbaden), musste sich häufig durchsetzen

Zuschauer: 150